Chronic Obstructive Pulmonary Disease
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Definition
Chronic Obstructive Pulmonary Disease beschreibt eine chronische Lungenerkrankung, die durch eine fortschreitende Atemwegsobstruktion gekennzeichnet ist. Diese Obstruktion ist irreversibel, das heißt, sie kann auch durch Medikamente wie Glukokortikoide oder Bronchodilatatoren nicht vollständig behoben werden. Hauptursache für die COPD ist das Rauchen, das in den meisten Fällen eine chronische Bronchitis hervorruft. Nur etwa 20 % der Betroffenen sind lebenslange Nichtraucher.
Pathogenese
Langandauernde Reizung und Entzündung der Bronchialschleimhaut, die in den meisten Fällen durch das Einatmen von schädlichen Noxen wie Zigarettenrauch verursacht wird.
Diese Entzündung führt zu einer Vermehrung der Schleimproduktion, einer Verdickung der Bronchialwände und einer Schädigung der Lungenstrukturen, insbesondere der Alveolen.
Die Folge ist eine irreversible Verengung der Atemwege (Obstruktion) und eine Zerstörung des Lungengewebes, die zu einem Emphysem führen kann.
Die Obstruktion ist vorwiegend auf eine Verdickung der Bronchialwände durch Schleimhautödeme, eine Hypertrophie der glatten Muskulatur sowie eine Hypersekretion von Schleim zurückzuführen. Zusätzlich treten Bronchospasmen auf, die die Atemwege weiter verengen.
Ursachen
Symptome
– Husten (oft morgendlich und produktiv)
– Zäher Auswurf
– Atemnot bei Belastung (Belastungsdyspnoe)
– Atemnot in Ruhe (Ruhedyspnoe)
– Eingeschränkte körperliche Leistungsfähigkeit
– Zyanose (Blaufärbung der Haut)
– Fassthorax (in fortgeschrittenen Stadien)
Versorgung und Therapie
Basismaßnahmen
- Sicherstellen der Vitalfunktionen gemäß dem ABCDE-Schema.
- Etablieren eines Basismonitorings, welches Atemfrequenz, Sauerstoffsättigung (SpO2), Rekapillarisierungszeit, Puls, Blutdruck und ein 4-Kanal-EKG umfasst.
- Atemerleichternde Lagerung:
- Bei einem bewusstseinsklaren Patienten: Oberkörperhochlagerung (z.B. Kutschersitz).
- Bei einem bewusstseinseingetrübten Patienten: Erhöhung des Oberkörpers um 30°.
- Frühzeitige Sauerstoffgabe (Ziel 92-94%)
- Vorbereiten und Legen eines intravenösen Zugangs.
- Beruhigung und Betreuung des Patienten, um die Atemnot zu verringern und den Stresslevel zu senken.
Erweiterte rettungsdienstliche Therapie
β2-Sympathomimetika (z. B. Salbutamol, Fenoterol, Reproterol)
- Indikation: Bronchospasmus bei COPD-Patienten, akute Exazerbation.
- Kontraindikation: Tachykardie, Überempfindlichkeit gegen β2-Mimetika.
- Anwendung: Inhalativ oder intravenös, rasche Wirkung durch Relaxation der Bronchialmuskulatur, Abschwellung der Schleimhäute.
Anticholinergika (z. B. Ipratropiumbromid)
- Indikation: Bronchospasmus in Kombination mit β2-Sympathomimetika.
- Kontraindikation: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, Engwinkelglaukom.
- Anwendung: Inhalativ, unterstützt die bronchodilatatorische Wirkung von β2-Mimetika.
- Keine gleichzeitige Gabe!
Glukokortikoide (z. B. Prednisolon)
- Indikation: Schwere akute Exazerbationen der COPD, um die Entzündung zu bekämpfen.
- Kontraindikation: Systemische Infektionen ohne adäquate antiinfektiöse Therapie.
- Anwendung: Oral oder intravenös, entzündungshemmend, senkt die Exazerbationshäufigkeit.
Nicht-invasive Beatmung (NIV)
- Indikationen: exazerbierte COPD
- Kontraindikation: Mangelnde Kooperation des Patienten, Bradypnoe oder Apnoe, Pneumothorax, Ileus oder gastrointestinale Blutungen
- Anwedung: Je nach Zustand des Patienten wird inspiratorische Druckunterstützung (ASB/PSV) oder CPAP eingesetzt. Parameter wie PEEP (5–8 mbar), inspiratorischer Spitzendruck (< 30 mmHg), FiO₂ (0,3–0,4) und Atemfrequenz (< 15/min) werden eingestellt. Eine kontinuierliche Überwachung der Einstellungen und die Anpassung an den Patienten ist notwendig, um den Beatmungserfolg zu sichern.
Differenzialdiagnosen
- Asthma bronchiale
- Herzinsuffizienz
- Tuberkulose
- Bronchialkarzinom
- Lungenembolie
- Pneumonie
- Pneumothorax
Quellenverzeichnis
– Frieß, C. (2023). Respiratorische Notfälle. In S. Koch & R. Kuhnke (Hrsg.), retten – Notfallsanitäter (S. 526). Georg Thieme Verlag.
– Frieß, C. (2023). Respiratorische Notfälle. In S. Koch & R. Kuhnke (Hrsg.), retten – Notfallsanitäter (S. 544-546). Georg Thieme Verlag.
– Frieß, C. (2023). Respiratorische Notfälle. In S. Koch & R. Kuhnke (Hrsg.), retten – Notfallsanitäter (S. 548-550). Georg Thieme Verlag.
Bildquellen: Linzenz Marc Eren
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